Referenzen-Details

Restaurierung der Kirche St. Matthäus in Uttenreuth

Restaurierung der Kirche St. Matthäus in Uttenreuth
Kunde: Ev. Kirchengemeinde Uttenreuth
Jahr: 2015
Typ: Denkmalpflege

Leistung

Konservierung, Konsolidierung, Rekonstruktion und Neufassung der Raumschale

Herausforderung

Es wurde von einem im Bestand vorhandenen leicht dispersiv gebundenen Kalk- bzw. Leimfarbanstrich auf Wand- und Deckenflächen ausgegangen. Die Stuckdecke des Kirchenschiffes war dreifarbig abgefasst. Die Farbauflagerungen befanden sich allgemein in einem schlechten und nicht tragfähigen Zustand, der Haftungsprobleme bei Neufassungen verursacht hätte.

Zahlreiche Verlustzonen, nachträglich angebrachte Leitungsschlitze, Fehlstellen und Risse auch baukonstruktiver Natur zogen das Erscheinungsbild der Raumschale insgesamt in Mitleidenschaft.
Hohlliegende Putzschalen ließen zudem auf eine künftige Gefährdung weiter Teile der Deckenflächen schließen.

Lösung

Abnahme von Putz an Sockelflächen

Lose Putzschollen und -inseln wurden rückstandslos vom Sandsteinquader- und Bruchsteinuntergrund entfernt. Die Abnahme erfolgte mechanisch und erschütterungsarm ohne Kompressoreinsatz. Der abgenommene, teils versalzte Putz wurde ohne Bodenkontakt über Folien aufgefangen und entsorgt. Alle Putzränder des umgebenden Bestandes wurden angehackt und fein gezackt ausgeprägt. 

Kartierung Deckenflächen

Die Deckenflächen wurden sorgfältig auf Hohlstellen untersucht, die in einer Kartierung dokumentiert wurden.

Sanierputz im Vorraum

Die Untergrundvorbehandlung der unverputzten Fläche bestehend aus unregelmäßig vermauertem Naturstein bestand aus einem Abkehren bzw. Ausblasen der Wandflächen, um sie von losem Fugenmaterial vollständig zu befreien. Daraufhin wurde der Untergrund vorgenässt und mittels Putzmaschine mit einem Zementspritzmörtel versehen.
Der vorgespritzte Untergrund wurde ebenfalls vorgenässt, bevor Klimasan S lagenweise mit der Putzmaschine aufgetragen wurde. Die letzte Lage wurde mit einer Auftragslatte aus Aluminium abgezogen. Nach ausreichendem Anziehen der letzten Lage wurde die Oberfläche abrapportiert und nach Bedarf mit einer Kalkschlämme eingeschlämmt.
Der frisch aufgetragene Sanierputz wurde vor rascher Austrocknung und Frosteinwirkung geschützt. Nach ausreichender Trocknung und Abbindezeit erfolgte der Deckputz auf den abermals sorgfältig vorgenässten Untergrund.

Neuputz in Kleinflächen des Langhauses

Auf den vorbereiteten und tragfähigen Untergrund wurde diffusionsoffener Grund- und Deckputz aufgebracht. Für den Untergrund wurde ein Haarkalkmörtel mit Tierhaarzusätzen verwendet. Der Deckputz war wie oben beschrieben eine Kalkglätte aus kapillarsaugendem Reinkalkmörtel ohne synthetische Zusätze. Die Neuputzschicht wurde an den umgebenden Bestand angearbeitet, sodass kein Abriss oder Abplatzungen entstehen würden, und in Niveau und Struktur oberflächengleich angepasst.    

Sanierung von Rissen

An baukonstruktiven Rissen wurde beidseitig ca. 20 cm Putz abgenommen. Die Risse wurden in Abstimmung mit dem Tragwerkplaner geöffnet, trocken gereinigt, verschlossen und mit Packern unter Druck verfüllt. Außerdem wurden sie mit einem feinmaschigen Stahlarmierungsgitter umlaufend überspannt und verdübelt.

Soweit Risse nicht baukonstruktiv waren, wurden sie V-förmig geöffnet und mittels Hochdruckgeräten ausgeblasen. Rissflanken wurden grundiert, der Riss mit Kalkfeinputz gut ausgedrückt und mit Kalkglätte überarbeitet.

Hohlrauminjektion und -verfüllung

Hohlliegende Putzschalen in allen Deckenflächen wurden gemäß der Schadenskartierung mit einer Kalksuspension im Niederdruckverfahren vollständig hinterfüllt. Die Kalksuspension bestand aus dispergiertem Weißkalkhydrat-Injektionsmörtel, der mit einem hochdispersiven Kieselsäure-Füllstoff eingestellt war.
Die Injektionsöffnungen wurden nach Abschluss der Maßnahme fachgerecht verschlossen und optisch dem umgebenden Bestand angeglichen.

Putzreparatur und Kittungen

Kleine Löcher und Fehlstellen wurden mit einem Kalkmörtel mit natürlich hydraulischem Kalk ohne Traß- und Zementzusätze geschlossen. Da dies vor allem die Deckenflächen betraf, wurde der Untergrund auf die uneingeschränkte Tragfähigkeit kontrolliert. Es wurde sorgfältig darauf geachtet, dass die umliegende Originalsubstanz nicht beeinträchtigt wurde. Die Oberfläche der Ausbesserungsstellen wurde mit Kalkglätte in Niveau und Beschaffenheit dem umgebenden Bestand angeglichen.

Musterachse

Im Bereich der Empore wurde eine aussagekräftige Musterachse angelegt, die als Reinigungs- und Anstrichsprobe Aufschluss über die Untergrundbeschaffenheit und das zur Ausführung kommende Farbsystem geben sollte.

Reinigung der Bestandsanstriche im Trockenverfahren

Als Vorbereitung für die Neufassung wurde der Bestandsanstrich, von dem angenommen wurde, dass es sich um einen leicht dispersiven Kalkanstrich handelte, im Trockenverfahren gereinigt. Die Anstrichflächen wurden mittels akapad-Schwämmen, deren Härtegrad individuell für die einzelnen Flächen gewählt wurde, und Staubsaugern mit weichem Bürstenaufsatz gereinigt. Das Ziel war eine flächige und ansatzlose Reinigung ohne Beschädigung der Untergründe.

Reduktion/ Abnahme von Fassungsschichten

Aufgrund des schlechten und nicht tragfähigen Zustandes der Decke und aufgrund von Haftungsproblemen mussten Fassungsschichten schließlich reduziert werden. In der Kehle wurden diese soweit möglich ganz entfernt. Überputzungen aus Gips wurden ebenso vollständig entfernt.
Bei der Abnahme lockerer Farbschichten zur Schaffung eines tragfähigen und haftenden Untergrundes wurde darauf geachtet, dass historische Schichten weder abgenommen noch beschädigt wurden.
Nicht ausreichend haftende Klebemörtel der Gipskarton-Verkleidung oder Oberflächenbeschichtungen wie Dispersions-anstriche, filmbildende Beschichtungen sowie Leimfarbanstriche wurden abgefräst. Besonderes Augenmerk galt dabei dem Putz, der nicht beschädigt werden sollte.

Verfestigung und Verputzarbeiten

Eine tief eindringende wasserverdünnbare Grundierung mit hoher verfestigender Wirkung wurde aufgebracht.
Darauf folgte Sanierputz bestehend aus einem rein mineralischen Putzsystem als Grundputzausgleich. Anschließend wurde KEIM Universalputz mit einer Körnung von 1,3 mm unter Einbettung einer Gewebearmierung aufgebracht. Dabei handelte es sich um KEIM Glasfaser-Gittermatten, die zehn cm überlappend in das feuchte, ca. drei mm dicke Mörtelbett eingedrückt und vor Abtrocknung fein überdrückt wurden. Die Flächen wurden vollflächig aufgezogen und abgefilzt. Der dünnschichtige Überzug hatte eine Korngröße von 0,5 bis 1,2 mm.

Neufassung in Kalktechnik

Wand-, Fensterleibungs- und Deckenflächen mit Hohlkehlen und Stuckbändern im Langhaus wurden mit reiner Sumpfkalkfarbe (Altmannsteiner Sumpfkalk) neu gefasst. Der Neuanstrich sollte einen einheitlich gleichmäßig deckenden Oberflächencharakter erhalten und orientierte sich an der mit Bauleitung und Auftraggeber abgestimmten Musterbeprobung. Im Detail handelte es sich um eine reine, leicht gelblich abgetönte, nur leicht pigmentierte Kalkfassung aus mindestens zwölf Monate gelagertem Sumpfkalk bestehend aus fünf bis sieben Anstrichen bis zur vollständigen Deckung und Reinheit des Tones. Der Auftrag erfolgte in Kreuzschlagtechnik mittels Malerbürste.
Die Schlussbeschichtung erhielt einen geringen Zusatz von Leinölfirnis ohne sonstige Zusätze, dessen Dosierung individuell an die einzelnen Flächen angepasst wurde.

Neufassung mit Mineralfarbe

Im Bereich der Sakristei und des Turmgeschosses wurden die Wandflächen mit KEIM Quarzil gestrichen, das sich durch anorganische Pigmente und die Eigenschaften auszeichnet, nicht filmbildend, lösungs- und konservierungsmittelfrei sowie extrem dampfdurchlässig zu sein. Der Grundanstrich wurde mit KEIM Spezialfixativ verdünnt. Alle Anstriche wurden mit der Malerbürste ausgeführt.

Armierungsvlies

Zur Armierung von Anstrichsystemen bei Putzoberflächenrissen wurde Vlies angebracht. Hierfür wurde das Einbettungsmaterial satt und gleichmäßig aufgestrichen, das Vlies in den noch nassen Anstrich falten- und blasenfrei überlappend eingebettet.

Farbfassung Holzteile Deckenuntersichten

Holzbauteile des historischen Bestandes an den Deckenuntersichten wurden deckend beschichtet. Zur Vorbereitung wurden die profilierten und kassettierten Oberflächen angeschliffen. Kleine Schadstellen wurden mit Spachtelmasse gefüllt und geschliffen. Anschließend erfolgte die Grundierung und die zweifache deckende Beschichtung mit Kasein, wobei sich der Farbton am Farbbefund des Restaurators orientierte.

Streichen von Türelementen und Wandholzteilen

Holzbauteile historischen Bestandes in Form von Türelementen oder Wandholzteilen wurden ebenfalls deckend beschichtet. Die Altanstriche der profilierten, kassettierten Türelemente mit Oberlichtern und Stockrahmen oder Wandholzteile wie Holzverschläge, Brettgeländer, Setzstufen u. ä. wurden angeschliffen. Auch hier wurden kleine Schadstellen mit Spachtelmasse gefüllt und geschliffen, worauf Grundierung und zweifache deckende Beschichtung mit Leinölfarbe folgten. Der Anstrich nach Farbbefund des Restaurators beinhaltete das farbliche Absetzen von Beschlagteilen wie Langbänder, Kloben, Rosetten, Kastenschlössern etc.

Farbfassung von Kirchenbänken

Alle Sichtflächen der Kirchenbänke wurden geschliffen und grundiert und erhielten eine zweifache deckende Beschichtung mit seidenmattem Alkydharzlack. Der Decklack wurde unter Beimischung von Ölfarbe aufgebracht.

Anstrich Flachstahlprofile der Kirchenfenster

Der Flachstahl der Queraussteifung und der Lüftungsflügel wurde mit Rostschutz behandelt, grundiert und mit Eisenglimmer neu beschichtet.

Anstrich Sakristei

Der zweimalige deckende Anstrich der Wand- und Deckenflächen in der Sakristei erfolgte im KEIM Mycal-Top-System, das unterschiedliche Wirkungsansätze gegen Schimmelpilzbefall in sich vereint: Seine enorme Diffusionsoffenheit und die feuchteregulierenden Eigenschaften reduzieren die Oberflächenfeuchte an Wänden und minimieren damit eine der Hauptvoraussetzungen für die Entstehung von mikrobiellem Befall. Die hohe Alkalität der Farbe wirkt zusätzlich schimmelhemmend. Der anorganische Aufbau bietet Schimmelpilzen nachweislich keine Nährstoffbasis.

Dokumentation

Alle ausgeführten Arbeiten, Vor- und Endzustand wurden sorgfältig festgehalten, in einer ausführlichen Dokumentation ausgearbeitet und ersichtlich gemacht.

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